Blackout – und was dann? Der innovaphone Notfallkoffer

Dr. Petra Wanner-Meyer | 14.10.2024


Absatzbild für den Blogbeitrag Notfallkoffer

In den vergangenen Wochen verzeichnete vor allem die Südhälfte Deutschlands immer wieder schwere Unwetter. Mehrfach standen ganze Regionen unter Wasser. Wiederholt kam es zu Stromausfällen, die die Krisenteams vor große Probleme stellten: Was tun, wenn in Krankenhäusern, in Gemeindeverwaltungen, bei der Feuerwehr oder Polizei oder anderen kritischen Infrastrukturen (KRITIS) der Strom längerfristig ausfällt? KRITIS-Betreiber sind dazu verpflichtet, eine Notstromversorgung für mind. 72 Stunden bereitzustellen, beispielsweise durch Notstromaggregate. Doch was passiert, wenn der Strom länger als drei Tage weg ist?

 

Käme es zu einem längerfristigen und großflächigen Stromausfall, wäre eine „nationale Katastrophe“ die Folge, so das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag.[1] Neben so offensichtlichen Herausforderungen wie die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln rückt in allen Katastrophenszenarien immer auch das Thema „Kommunikation“ in den Mittelpunkt. Welche Bedeutung eine funktionierende Kommunikation im Krisenfall hat, wird vielleicht erst auf den zweiten Blick sichtbar. Doch nicht ohne Grund wurde die Notfallvorsorge im Telekommunikationsgesetz rechtlich verankert.[2]

 

Kann Leben retten: Kommunikation im Krisenfall

Fakt ist: bei einem Stromausfall stehen die üblichen Kommunikationswege – Telefon, Smartphone, Internet – nur noch für eine kurze Zeitspanne zur Verfügung. Zwar ist die Kommunikation über Mobilgeräte anfangs noch möglich. Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen jedoch, dass die Netze aufgrund der außergewöhnlichen Überlastung schnell zusammenbrechen. Wenn die private Kommunikation nicht mehr funktioniert, hat das bereits erhebliche Konsequenzen im Krisenfall. Doch wenn die Kommunikation von kritischen Infrastrukturen wie beispielsweise Gemeinden, Feuerwehren oder Polizei nicht mehr funktioniert, sind die Folgen sehr oft sehr schnell existentiell.


Um einen kompletten Zusammenbruch der Kommunikation im Krisenfall in besonders sensiblen Bereichen zu verhindern, gibt es nur einen Weg: eine Ersatzkommunikations- oder Notfalllösung zu etablieren, die selbst dann funktioniert, wenn sie gänzlich vom Stromnetz abgeschnitten ist. Unser digitaler Notfallkoffer leistet genau das: er hält die relevanten Kommunikationswege auch bei einem Blackout aufrecht.



Absatzbild Abb. Notfallkoffer für den Blogbeitrag Notfallkoffer

Blackout – und wie geht es weiter? Was muss eine Kommunikationslösung im Krisenfall leisten?


Klar ist, zu den unmittelbar wichtigsten Aufgaben einer Notfalllösung gehört, alle zentralen Akteure (z.B. Feuerwehr, Polizei, Katastrophenschutz, THW, Ehrenamtliche etc.) weiterhin zuverlässig zu vernetzen, um die aktuelle Lage und die unmittelbar notwendigen Maßnahmen besprechen zu können. Über den Notfallkoffer muss rasch und unkompliziert Hilfe angefordert werden können. Wichtige Unterlagen wie beispielsweise Kartenmaterial sollte weiterhin ausgetauscht werden können, ggf. auch offline.

Über welche Eigenschaften muss eine Notfalllösung-Kommunikationslösung verfügen, um den genannten Anforderungen im Krisenfall gerecht zu werden - ganz gleich, ob dieser durch Hochwasser, Überschwemmung oder andere natur- oder menschengemachte Katastrophen verursacht wurde? Mit dieser Frage hat sich der österreichische Blackout-Experte Herbert Saurugg eingehend beschäftigt. Für ihn ist ein geringer Energieverbrauch ein entscheidender Punkt. Ein geringer Platzverbrauch,  Redundanz und Benutzerfreundlichkeit sind weitere wichtige Faktoren.

Minimaler bzw. kein Stromverbrauch

In einer Strommangellage ist es selbsterklärend, dass eine Notfall-Kommunikationslösung einen möglichst geringen Strombedarf aufweisen sollte. Darüber hinaus sollte auch ein komplett autarker Betrieb möglich sein.

Der Notfallkoffer von innovaphone – die sog. innovaphone Portable Platform – ist extrem energieeffizient. Die komplette Lösung hat lediglich einen Stromverbrauch von 50 Watt in der Stunde. In einer Blackout-Situation kann der Notfallkoffer entweder über das Niederspannungsnetz (230 V) oder über ein Batterienetz betrieben werden. Letzteres kann über Solar, Windkraft oder einen Generator aufgeladen werden, so dass der Notfallkoffer auch komplett autark genutzt werden kann.

Geringer Platzverbrauch und Mobilität

Der Notfallkoffer muss rasch und mit wenig Aufwand dahin geliefert werden, wo er gebraucht wird. Optimalerweise sollte die Kommunikationslösung im „Kofferformat“ verfügbar sein.

Das innovaphone-System kann mit einem sehr geringen Platzbedarf in einem Notfallkoffer verbaut werden. Der 19-Zoll-Rack-Koffer (Trolley) beinhaltet die gesamte Lösung, bestehend aus einer innovaphone PBX mit innovaphone myApps sowie einem Switch, einem oder mehreren Endgerät(en), einer/mehreren DECT-Antenne(n) und DECT-Handset(s) sowie einem Notebook.

Hohe Verfügbarkeit durch redundante Systeme

Gerade in einer Notlage muss der zuverlässige Betrieb des Kommunikationssystems garantiert sein. Eine doppelt ausgelegte Infrastruktur mit einem redundanten System, das bei einem Ausfall reibungslos übernimmt, ist hier das Mittel der Wahl.

Die innovaphone PBX mit myApps kann als Master-Slave-Szenario in verschiedenen Varianten aufgesetzt werden. Dabei steht die Master-PBX idealerweise in einem sicheren Rechenzentrum mit Mehrwege-Internetverbindung. An die Master-Plattform können autarke, portable Plattformen in unterschiedlichen Varianten angebunden werden. Die Datenanbindung wird über Ethernet mit Internetanbindung, LTE/4G/5G-Mobilfunkdatennetz, Satelliteninternet oder 450 MHz-Netz (soll bis 2025 flächendeckend zur Verfügung stehen) realisiert.


Benutzerfreundliche Oberfläche

Im Krisenfall spielt die Zeit eine entscheidende Rolle – jede Verzögerung kann im Extremfall Menschenleben kosten. Deshalb muss das Notfall-Kommunikationssystem schnell zum Laufen gebracht und einfach und intuitiv bedient werden können.

Bei einem Blackout können KRITIS-Einrichtungen wie Städte oder Gemeinden, die die innovaphone PBX mit myApps bereits nutzen, ihren innovaphone Notfallkoffer unkompliziert und zeitnah aktivieren. Sie benötigen keine Einführung in ein neues Kommunikationssystem, sondern arbeiten mit denselben Komponenten wie im Normalbetrieb. Telefonie über Phone oder Softphone, Application Sharing zum Teilen wichtiger Dateien wie Lagepläne oder Alarmierungslisten, Connect zur Absprache der einzelnen Akteure oder auch von Gruppen, Video- und Audiokonferenzen zum Aufsetzen von Ad Hoc-Meetings, Chat zum Austausch dringender Nachrichten – alle relevanten Kommunikationswege bleiben auch im Notfallbetrieb mit dem innovaphone Notfallkoffer erhalten.


Nico Finzel, Head of Regional Support Consultants, innovaphone AG, beschreibt den innovaphone Notfallkoffer in einem konkreten Einsatzszenario


Wie sieht eine typische Einsatzslage vor Ort aus?

Die Leit- und Sammelstelle der betreffenden Gemeinde wurde bereits vorab den Bürgern kommuniziert und befindet sich bei der Feuerwehr der Gemeinde. Hier würde man im Krisenfall den innovaphone Notfallkoffer platzieren und entsprechende DECT-Sender (mit einer Reichweite von ca. 300 Metern) installieren. Mehrere DECT-Antennen können over the Air (OTA) vernetzt werden, um den Radius entsprechend zu vergrößern – abhängig vom Gebiet, das abgedeckt werden muss. Alle Krisenakteure wie Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz etc. sowie freiwillige Helfer treffen sich hier und werden in Gruppen eingeteilt und mit DECT-Endgeräten ausgestattet. Alternativ oder zusätzlich werden sie mit der myApps App per QR-Code versorgt. Für verletzte Bürger, die an der Sammelstelle eintreffen, wird per DECT Personal angefordert, das sich um deren Transport zu einer Versorgungsstelle kümmert. Ein Bürger berichtet, dass seine Familie im Keller seines Hauses eingeschlossen ist. Per DECT kann auch hier Personal angefordert werden, das mit der Rettung der Personen beauftragt wird.

Wie kommunizieren die Einsatzkräfte während eines Notfalls?

Über myApps Video-Konferenzen hält man via WAN mit dem Headquarter regelmäßige Statusmeetings mit allen Verantwortlichen ab, beispielsweise über ein kommunales Rechenzentrum. Die WAN-Verbindung wird entsprechend dem Kundenwunsch konfiguriert – per LTE, Satelliteninternet oder Kritis-Infrastruktur. Mit dieser WAN-Verbindung kommunizieren die Akteure per Telefonanruf oder Connect App über das kommunale Rechenzentrum (Master-Anlage) mit größeren Leitstellen. So wird beispielsweise mitgeteilt, dass man Tankstoff für das Dieselaggregat und die Rettungsfahrzeuge benötigt, da die Tankstellen in der Umgebung keine manuellen Pumpen mehr haben. Bei größeren Einsätzen mit mehreren Standorten werden alle Maßnahmen über Connect sehr gut koordiniert und „verhashtagged“. Über myApps werden Straßenkarten offline bereitgestellt. Mit myApps Recording und Reporting werden Gespräche aufgezeichnet und für Nachbesprechungen zur Verfügung gestellt – was häufig aus versicherungstechnischen Gründen notwendig ist.

Wie kann man mit den Bürgern in Kontakt treten?

Sehr einfach ist der Einsatz des innovaphone Notfallkoffers, wenn eine Gemeinde ohnehin innovaphone einsetzt und die Notfallkoffer lediglich als aktive Slaves aufgesetzt werden, die man nur zum Einsatzort verschieben muss. Sollte ein WAN-Netzwerk verfügbar sein, hat man über das Gemeindeportal viele weitere Möglichkeiten, mit den Bürgern in Kontakt zu treten – beispielsweise per Chat, Webcall, Videokonferenz oder Connect App). Alle bestehenden Anwendungen stehen auch im Krisenfall weiterhin zur Verfügung.“


Authorenbild für den Blogbeitrag Notfallkoffer

Möchtest Du Vorsorge treffen und sicherstellen, dass Deine Einrichtung auch bei einem Stromausfall weiter kommunizieren kann? Lade Dir kostenlos unser Whitepaper zum Thema herunter: „Kommunizieren trotz Blackouts – Notfallkoffer für Länder und Kommunen“

Startseite Blog

Die neuesten Beiträge


Kategorien

Impressum | Kontakt | Nutzungsbedingungen | AGB | Datenschutz | WEEE | Cookie-Einstellungen | © 1997-2024 innovaphone AG
   
    Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken oder für Komforteinstellungen zur Anzeige spezieller Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Wenn Sie alle Cookies akzeptieren, steht ihnen der Service unserer Webseite im vollen Umfang zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung.